Affenhaus oder Volktheater?
Das Rostocker Volkstheater ist schon seit wasweißichwievielen Jahren
ein marodes Etwas.
Weil das wunderschöne und große Stadttheater (hier im Bild) 1942 zerbombt wurde,
ist nach dem Krieg ein Provisorium gebaut worden,
was es bis heute ist.
Provisorium.
In meiner Studienzeit 1997-2004 war ich dort oft, kenne es als Zuschauer und auch von "hinter dem Vorhang", habe Freunde im Orchester und im Ensemble.
Eng, muffig, wenig Platz.
Jetzt ist es zu, weil es außerdem massive Brandschutzmängel hat.
Erste Entwürfe für einen Theaterneubau gab es bereits 1962.
Gebaut wurde nie etwas.
(
Hier kann man sich durch alle Entwürfe und Standortideen durchklicken)
Aktuell:
Was komisch ist:
Der Zoo Rostock, traumhaft idyllisch gelegen am und im Barnstorfer Wald, will ein Darwineum bauen.
Um Menschenaffen artgerecht halten.
Ein seit langem hochumstrittenes Projekt.
Nicht nur der generell strittigen Zoo-Haltung von Menschenaffen wegen, sondern auch, weil für die 40.000qm Fläche sehr viel Wald abgeholzt werden muss und weil das Projekt ganze 24-26 Mio. Euro kosten soll.
Das Land Mecklenburg-VP trägt davon allein knapp 24 Mio.
Der Zoo stellt fest: "Huch, wie dumm, es wird ja doch teurer", hält bei der Stadtkasse die Hand auf und siehe da: Geld ist da.
Da frage ich mich:
Wer braucht Menschenaffen in Rostock, wenn 350 künstlerische Arbeitsplätze gefährdet sind,
weil sie keinen Spielort haben?
Und auch keinen bekommen?
Und warum ist plötzlich so viel Geld da?